#03: Fokus nach vorne - Henri Pabst
Shownotes
In dieser Folge „InTuS“ haben wir einen Spieler zu Gast, der neu für den TuS auf der Platte steht: Henri Pabst ist zu dieser Saison vom Erstligisten THW Kiel nach Nettelstedt gewechselt, um das Team unter Trainer Piotr Przybecki tatkräftig zu verstärken. Im Gespräch zeigt der Rückraumspieler deutlich: Er hat Bock, im roten Trikot alles zu geben. Dass er mit Kampfgeist dabei ist, hat er nicht nur bei seinen vorherigen Vereinen, sondern auch bei seinen Einsätzen in der Nationalmannschaft gezeigt. Im Gespräch erzählt er von der Zeit im deutschen Team und der daran geknüpften Verletzungspause, aus der er sich erfolgreich zurückgekämpft hat. Auch jetzt ist sein Blick nach vorne gerichtet: So liegt sein persönlicher Fokus besonders auf Weiterentwicklung und dem Sammeln neuer Erfahrungen in der Liga. Darüber hinaus verrät er, auf welcher Position er in der Vergangenheit ernüchternde Erfahrungen gesammelt hat, welche Sportart es ihm außerhalb der Handballhalle besonders angetan hat und was für ihn der Schlüssel zum Sieg ist.
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Transkript anzeigen
00:00:01: Hier hat meine Handball-Karriere begonnen.
00:00:13: Diese Musik pusht mich an einem richtig miesen Tag auf dem Weg zum Training.
00:00:18: Das ultimative Essen vorm Spiel.
00:00:21: Mein liebster Ort außerhalb
00:00:23: der Halle.
00:00:24: An erster Stelle der Bucket List für dieses Jahr
00:00:27: steht.
00:00:29: Beste Tuss-en-Erlebnis.
00:00:32: Diesen Sport würde ich machen, wenn es nicht Handball geworden
00:00:35: wäre.
00:00:35: Wahrscheinlich Golf.
00:00:39: Hi, herzlich willkommen zu einer neuen Folge in Tos, dem Podcast des Tos N. Lübecke.
00:00:43: Heute haben wir zu Gast einen neuen Zugang beim Tos.
00:00:46: Herzlich willkommen an den U-, N- und Zwanzig-Nationalspieler und Neu-Lübecker, Henry Papst.
00:00:52: Schönen guten Tag, danke, dass ich hier sein darf.
00:00:54: Henry,
00:00:54: du hast gewechselt vom THW Kiel zu uns nach Lübecke.
00:00:57: Wie bist du denn angekommen hier bei uns in UWL?
00:01:00: Ja, bisher sehr gut.
00:01:01: Freu mich sehr, dass ich jetzt hier bin.
00:01:03: Und muss sagen, am Anfang, jetzt auch im Nachgang der letzten Saison, wo es ja alles ein bisschen hitziger war, freue ich mich sehr, jetzt auch die Jungs persönlich kennenzulernen, die ich ja bisher nur vom Fernseher bzw.
00:01:15: vom Live-Ticker verfolgt habe.
00:01:17: Und ich muss sagen, die haben mich sehr gut aufgenommen, fühle mich sehr wohl hier und habe sehr Bock jetzt auf den restlichen Verlauf der Saison.
00:01:27: Bisher finde ich, können wir ganz gut zufrieden sein und es macht Bock auf mehr.
00:01:32: Als gebürtige Hamburger, da kommst du in Ost-Westfalen wahrscheinlich ganz gut zurecht, ne?
00:01:36: Also wir sind ja nun auch eher bodenständig.
00:01:39: Das müsste dir ja auch entgegenkommen, oder?
00:01:42: Ja, das auf jeden Fall.
00:01:44: Und was mir auch auffällt, ist, dass die Wege kurz sind.
00:01:47: Also es ist nicht so viel Verkehr und es ist alles ein bisschen überschaubar.
00:01:52: Ja, das ist natürlich ein Gegensatz zu Hamburg, das ist schon mal klar.
00:01:56: Sag doch mal, die Entscheidung überhaupt nach Lübeck jetzt zu kommen.
00:02:00: Wie ist dir entstanden für dich?
00:02:02: Letztes Jahr hatte ich gedacht, okay, ich kriege mir jetzt noch ein Jahr beim THW und möchte dann gerne so weit sein, dass ich den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen kann und den Hinblick, dass ich durch viel Spielzeit mich weiterentwickel.
00:02:15: Und ja, da hatte ich dann mit Rolls, Pjörtre und Thorsten gut Gespräche gehabt.
00:02:21: Und die haben mir so ein bisschen ... Ja, die zwei Jahre so aufgezeigt, das hat sehr viel Bock gemacht oder hat mir auch ein gutes Gefühl gegeben, dass die auch Lust haben, mich noch weiter zu entwickeln, weil ich bin ein junger Spieler, ich bin auf jeden Fall noch nicht ausgelernt, ich habe auf jeden Fall noch sehr viel zu lernen.
00:02:38: Und ja, aber auch von den Mitspielern.
00:02:40: So, jetzt hat sich das ja bestätigt, dass das alles sehr, sehr nette Jungs sind und ich versuche auch offen zu sein, für neue Sachen einige Spieler haben.
00:02:50: viel mehr Erfahrung als ich und da versuche ich halt auch jeden Tag im Training dann das so aufzunehmen, was die vielleicht aus ihren Erfahrungen sagen können und ja da eben irgendwie für mich so einen Schritt weiter zu gehen.
00:03:03: Das ist grad schon gesagt, du hast bestimmt noch nicht ausgelernt, du bist immer noch super jung, hast aber auch schon in verschiedenen Ligen gespielt.
00:03:10: Was würdest du sagen, was waren so bisher die größten Herausforderungen, die dir auf deinem Weg begegnet sind?
00:03:15: Also ich glaube, für mich war mental das größte nach meiner Verletzung zurückzukommen.
00:03:23: Ich hatte mir vor zwei Jahren das Sprunggelenk gebrochen und war somit für vier Monate am Spielbetrieb gehindert.
00:03:31: und das war klar, ich war nach der Verletzung direkt, weil alles so schnell ging, ich wurde so super versorgt, konnte direkt danach operiert werden und somit war gar nicht im Prozess der Verletzung gar nicht so die Zeit, da irgendwie zu zweifeln oder so, sondern es war mich sehr gut aufgenommen gefühlt und konnte da mich halt auch voll auf mein Kartenberg fokussieren.
00:03:52: Aber die Zeit danach, wo man zwar zurück war, aber noch gemerkt hat, okay, vor der Verletzung, ich war hundert Prozent leistungsfähig und es war sogar in Vorbereitung auf die U-IX-Weltmeisterschaft.
00:04:07: Und da bist du natürlich auf so einem Peak, bist voll motiviert.
00:04:11: Du arbeitest das ganze Jahr überall darauf hin, dass du genau dann zu dem Punkt auch am leistungsfähigsten bist und dann verletzt du dich und dann kommst du nach der Verletzung wieder und merkst, okay, ich brauche vielleicht doch noch ein, zwei, drei, vier Wochen, um mich da wieder zurückzuarbeiten und wieder an diesem Leistungsniveau, wo ich vorher war, halt dann auch wieder anzukommen.
00:04:30: Das war am Anfang schon ein bisschen knackig, aber wie gesagt, mit der Zeit kommt das da alles und hat auch funktioniert dann am Ende.
00:04:38: Ich finde es sowieso immer so krass.
00:04:40: Das ist bei euch zu sehen, wenn ihr eine Verletzung habt.
00:04:43: Das ist ein ganz anderer Schnack, als wenn wir autonomalos uns verletzen.
00:04:48: Also, klar, ihr seid in eurem Beruf gehindert, ihr seid in eurer Leidenschaft gehindert.
00:04:52: Mental ist das doch eine Riesen-Herausforderung, hast ihr auch gerade gesagt.
00:04:57: Wie pusht du dich dann?
00:04:59: Also, dann eben nicht zu verzweifeln und zu sagen, ja, komm, okay, das ist jetzt ein richtig dickes Ding, das ist eine richtig dicke Verletzung.
00:05:06: Aber ich schaff das.
00:05:07: Also, wie gehst du da mental dann da dran?
00:05:10: Ich glaube, es war einfach, dass ich von vornherein einen Plan hatte oder mir auch einen Plan aufgezeigt wurde, was ich wann machen kann, wie die Nachbehandlung genau aussieht und dass einfach alles so durchgetaktet war.
00:05:24: Das war, glaube ich, wirklich gut und hilfreich, dass man sich da halt auch irgendwie nicht allein gelassen gefühlt hat.
00:05:29: Und dann hast du ja wirklich nur dieses eine Ziel, okay, ich schau den Jungs... Den ganzen Tag in der Halle zu, wie sie trainieren und ich bin neben dran, hab mein Programm zu machen.
00:05:40: Und das pusht ein dann auch noch ein bisschen mehr, weil man denkt, okay, ich will eigentlich nicht auf der Seite der Halle sein, sondern eben da, wo die anderen sind.
00:05:47: Oh ja, und dann ist es auch absolut zu akzeptieren und zu sagen, okay, ich ziehe jetzt hier meinen Stiefel durch, bis ich wieder da bin.
00:05:54: Ja, krass.
00:05:55: Ich meine, du hast ja trotz deines jungen Alters einfach schon viel erlebt.
00:05:59: Nationalmannschaft, Jugendnationalmannschaft.
00:06:01: Kannst du dich da dran erinnern, als der Call dann irgendwann kam?
00:06:04: Ja, Henry, du bist dabei?
00:06:05: Ja,
00:06:06: tatsächlich.
00:06:07: Und ich kann mich auch noch sehr an meinen ersten Länderspieler erinnern, in der Jugend.
00:06:12: Es war vor vier Jahren, war das.
00:06:15: Und du durchläufst im Handball durch die ganzen Auswahlmannschaften.
00:06:20: Sichtung, ganz viele... Lehrgänge, bevor es wirklich zum ersten Spiel kommt, so gefühlt.
00:06:27: Du hast die Sichtung, wo du gesichtet wirst, dann wirst du noch mal eingeladen zu so einem Sichtungslehrgang, wo dann ganz viele Spieler dabei sind.
00:06:37: Und dann wirst du da ausgesucht dann irgendwann.
00:06:40: Und das war in Bochum tatsächlich.
00:06:46: Und das war ganz cool, weil wir alle unser erstes Spiel gemacht haben.
00:06:50: Somit waren wir alle in der gleichen Situation.
00:06:52: Ja, es war wirklich eine tolle Erfahrung.
00:06:54: Am Anfang sehr viel Adrenalin, wow.
00:06:56: Wo bin ich jetzt?
00:06:57: Da habe ich ja auch schon irgendwie eine Zeit lang geträumt, sowas zu machen.
00:07:01: Und dann hat das aber nach vier, fünf Minuten, da ist das dann alles abgefallen.
00:07:06: Und gemerkt, okay, man startet ganz gut und dann hat man das einfach nur genossen.
00:07:10: Ja,
00:07:11: cool.
00:07:12: Ja,
00:07:12: doch, da kreiert mich noch so eine.
00:07:13: Wie haben deine Kumpel so reagiert?
00:07:15: Also zu sehen, okay, unser Kumpel Henry, mit dem wir, weiß ich nicht, sonst mal abhängen, der macht jetzt hier gerade echt eine Handballkarriere.
00:07:23: Ja,
00:07:24: die haben sich natürlich auch dann irgendwie gefreut.
00:07:26: Einige haben immer gesagt, das ist natürlich... Vielleicht für die nichts wäre, weil man weiß, oder man sieht dann ja auch, was man vielleicht verpassen muss oder so ein bisschen abschneiden muss, um halt wirklich das Ziel zu verfolgen.
00:07:40: Und wenn die Leute, die Freunde dann am Samstagabend noch mal rausgehen und du genau weißt, okay, das ist vielleicht jetzt nicht, weil ich hab am nächsten Tag früh ein Spiel oder was auch immer.
00:07:55: Also da muss man dann halt schon irgendwie Abstriche machen und In dem Alter war es vielleicht auch nicht ganz cool, immer sowas zu sagen.
00:08:04: Okay, sorry, ich kann jetzt heute nicht.
00:08:06: Aber letztendlich hat sich das dann auch ausgezahlt.
00:08:08: Und es sind ja dann auch viele Freunde, die auch den gleichen Sport machen.
00:08:13: Somit waren wir dann auch eigentlich alle oder nicht alle, aber viele in der gleichen Situation.
00:08:19: Und da sitzt man ja eigentlich dann im selben Boot.
00:08:23: Ab wann warst ihr denn überhaupt klar, dass aus Hand beim Meer wird?
00:08:26: als ein Kinderhobby?
00:08:28: Rettend spät, würde ich sagen.
00:08:30: Also klar, bei der Jugendnationalmannschaft war man dann dabei, hat seine Jugendländerspiele gemacht, aber so richtig professionell, richtig hat man das dann ja noch nicht gemacht.
00:08:39: Man war ja immer noch Jugendspieler und man weiß ja selbst, wie schnell so eine große Verletzung einer irgendwie auch ausbringen kann.
00:08:49: Aber spätestens, als es dann so Richtung ersten Profi-Vertrag ging, da habe ich das dann so gemeint, okay, ja.
00:08:56: Henry, wenn du wirklich Gas gibst, immer weitermacht, dann kann das auf jeden Fall was werden.
00:09:01: Vor drei Jahren war das.
00:09:03: Und jetzt spielst du in einer neuen Mannschaft im Tos?
00:09:06: Gibt es Vorbilder?
00:09:07: Vielleicht auch innerhalb der Mannschaft oder auch innerhalb der Liga, wie auch immer?
00:09:11: Ich habe mich eigentlich immer schwer mit so einzelnen Vorbildern getan.
00:09:17: Ich habe mir gerne kleine Sachen von verschiedenen Spielern abgeschaut.
00:09:23: Also, ich muss sagen, als kleines Kind hatte ich immer Steffen Weinhold, den ich sehr viel zugeschaut habe.
00:09:28: Der hat auch tatsächlich lange in Kiel gespielt.
00:09:31: Bei dem habe ich mir viel abgeschaut, weil es auch ein ähnlicher Spielertyp ist, wie ich.
00:09:36: Aber wie gesagt, so vieles von einem abschauen ist jetzt nicht so mein Ding.
00:09:41: Ich versuche ja auch, irgendwie meinen eigenen Weg zu gehen auf der anderen Seite.
00:09:46: Wenn nicht, aber auch jetzt in der Liga.
00:09:47: Ich bin ja jetzt neu, deswegen sehe ich ja auch viele Sachen zum ersten Mal jetzt so in der Halle.
00:09:52: da gute Sachen sehe, Spieler, die vielleicht ein gutes Entscheidungsverhalten haben oder gut mit einem Kreislauber zusammenspielen, dass man da vielleicht sagt, okay, was macht der noch ein Tick besser?
00:10:03: Was kann man sich vielleicht da nochmal abschauen und dann selber noch irgendwie verändern?
00:10:07: Und da bin ich auf jeden Fall sehr wachsam zu sehen, was den Liga da noch mit sich bringt.
00:10:14: Eigentlich ganz schlau, sich das so zusammen zu puzzeln und dann seine eigene Spielerpersönlichkeit irgendwie zu entwickeln.
00:10:21: Du spielst ja auf Herberrecht, als Linkshänder ist das optimal, ne?
00:10:25: Ist das die Position, die du am liebsten spielst?
00:10:27: Gibt es andere Positionen, die du schon ausprobiert hast, ausprobieren möchtest?
00:10:32: Ich war noch, als ich noch in Hamburg gespielt habe, war ich ganz früher Matohüter.
00:10:39: Ach.
00:10:41: Also so mit, was ist das?
00:10:43: E-Jugend, D-Jugend, also so mit zehn, zwölf.
00:10:47: Und zwar hatten wir einen... Es ist auch sehr selten im Handball, dass man ein Überangebot an links hinterm hat.
00:10:53: Ich glaube, wir hatten fünf Linkshänder in der Mannschaft.
00:10:56: Somit war dann irgendwie immer mal so Rotation in der Mannschaft.
00:11:00: Okay, wer spielt wo?
00:11:02: Ja, gut rechts außen, rück um rechts, rück um Mitte, waren alles Linkshänder bei uns.
00:11:05: Und dann schießt er, ja gut, ich geh halt auch mal ins Tor.
00:11:08: So, kein Problem.
00:11:10: Und dann gab's aber ein Spiel, wo ich ein Ball so direkt beim Sieben Meter direkt ins Gesicht bekommen hab.
00:11:19: Und dann lacht ich mir, nee, das kannst du jetzt nicht machen und dich hier da so reinstellen und dann abschießen lassen.
00:11:25: Und ja, dann war ich einfach im Feld und die rückungrechte Position ist meine Lieblingsposition und ich fühle mich da sehr wohl.
00:11:33: Ja, cool.
00:11:34: Gerade
00:11:34: auch, weil ich das Spiel mit gestalten kann.
00:11:38: Ich kann meine Gedanken, meine... Qualitäten auch direkt in den Spiel aufbauen, mit reinbringen und dann vielleicht auch andere Mitspieler gut in Szene setzen und das Gefängnis an der Position wäre.
00:11:51: Ja.
00:11:52: Du hast es eben schon angesprochen.
00:11:53: Die letzte Saison war ja nun durchaus, ich will mal sagen, anspruchsvoll.
00:11:57: Jetzt habt ihr die Situation.
00:11:59: Ihr habt euch zusammen gemuckelt als neue Mannschaft.
00:12:02: Ihr seid dabei.
00:12:03: Es gibt etliche Neuzugänge.
00:12:05: Was ist für dich der Schlüssel, um als Team erfolgreich zu sein?
00:12:09: Was würdest du sagen?
00:12:10: würde sagen, dass das Wichtigste immer ab von den Leistungen einfach dieses Mindset ist.
00:12:17: Also, dass du wirklich siehst, es kann nicht von Anfang an so sein, es müssen wahrscheinlich dann auch einige Spieler vorleben, aber so diese Emotionalität und dieser Kampf, weil ich bin der Meinung, dass so ganz viele Spiele auch entschieden werden können, als wenn du auch einen leichten Nachteil in der Qualität hast.
00:12:39: einfach durch Kampf und Emotionalität, da viel gut machen kannst und viele Spieler auch so entschieden werden.
00:12:46: Und ich glaube, das wird auf jeden Fall der Schlüssel.
00:12:48: So wenn dir das schaffen, emotional und halt auch in knappen Spielen uns kämpferisch zu zeigen, ist das schon mal, würde ich sagen, ein sehr guter Schritt nach vorne.
00:13:03: Alter, Gas, Gas, Gas.
00:13:06: Oder bist du eher ein bisschen defensiver?
00:13:08: Wie schätze ich dich da an?
00:13:10: Bisschen beides, würde ich sagen.
00:13:12: Also, ich muss sagen, ich bin eher neben dem Platz ein ruhigerer Typ.
00:13:15: Ich stelle mich jetzt nicht so gerne so in den Vordergrund, aber dann auf dem Platz erwische ich mich doch das eine oder andere Mal, wie ich schon laut schreihe oder die Mitspieler nochmal irgendwie so pushen oder mir so greifen, so ein bisschen.
00:13:30: So, auf dem Platz schon eher der... Der extrevertierter Typ.
00:13:35: Wie findet ihr euch denn hinter den Kulissen gerade das, was wir als Fans nicht sehen, gerade zusammen als Mannschaft?
00:13:41: Wie gesagt, ich glaube dadurch, dass wir fast die halbe Mannschaft neu waren, so viel neu zu gehen, hat sich das alles sehr schnell irgendwie so eingefügt, weil das ja auch so passieren musste.
00:13:52: Also du hast einen großen Umbruch, die neuen Spieler müssen sich relativ schnell anpassen.
00:13:57: Und ich glaube, da war nicht so viel Zeit zum so... Okay, ich schau mal wieder so drauf ist, sondern es war direkt alles sehr offen.
00:14:06: Und wir haben meiner Meinung nach ein wirklich gutes Teamgefügel.
00:14:11: Niemand, der da so irgendwie negativ raussticht, jeder es akzeptiert, jeder ist gut aufgenommen.
00:14:17: Ich denke, das ist dann ja auch der Schlüssel am Ende, was ich gerade schon sage zu diesem Teamgefühl.
00:14:24: Jeder würde für den anderen Schritt mehr machen, zehn Prozent noch mehr geben.
00:14:29: Und ja, ich glaube, da sind wir wirklich auf einen guten Weg.
00:14:33: Ja, und dadurch, dass sie eben alle oder viele von euch so neu sind, ich stelle mir das dann auch so vor, ihr habt ja nun auch nicht viele Leute, die ihr so im Bekanntenkreis dann irgendwie habt, im Freundeskreis, trifft man sich dahinter ja dann irgendwie nochmal, macht ihr Sachen zusammen, macht ihr andere Sachen als Handball zusammen?
00:14:50: Ja, das auf jeden Fall.
00:14:52: Ich würde sagen, ich sehe die Jungs, sehe ich häufiger als meine Familie oder meine Freundin.
00:14:57: Und ich treffe mich sogar regelmäßig mit den Skandinaviern, mit Jakob und Kasper und Max.
00:15:05: Wir sind da so eine Gruppe, Freddy Gänz ist auch mit dabei, dass wir uns auf den Goldplatz treffen.
00:15:10: Wir haben alle hier einen Club gefunden in der Umgebung und dort spielen wir dann das ein oder andere Mal.
00:15:18: Und das ist auch wichtig, finde ich, dass man neben dem Platz so ein bisschen was macht.
00:15:23: Du hast das Thema Golf jetzt schon ein paar Mal erwähnt.
00:15:25: Vielleicht müssen wir da noch mal mit einem riesengroßen Vorurteil aufräumen, das Golf irgendwie so ein alte weiße Männer-Sport ist.
00:15:33: Wir haben uns da schon mal drüber unterhalten.
00:15:36: Golf ist richtig, richtig cool.
00:15:39: Warum fasziniert es gerade so viele Profisportler, die aus anderen Bereichen auch kommen?
00:15:44: Was ist das Geile an Golf für dich?
00:15:46: Für mich ist es einfach... dass man ja mit guten Freunden draußen in der Natur ist.
00:15:53: Du hast mal zwei Stunden oder drei Stunden, wo du da auf dem Platz bist.
00:15:58: Keine Sorgen, du stellst dein Handy einfach, einfach legst es in die Tasche und dann bist du einfach draußen bei gutem Wetter mit deinen Freunden und ich glaube, dass es einfach mal runterzukommen, so ein bisschen richtig gut mit den Freunden, aber auch mal alleine.
00:16:14: Also wenn man irgendwie... gerade so ein bisschen gestresst ist oder weiß ich nicht.
00:16:20: Du fühlst dich müde, hast einen anstrengenden Tag gehabt, so dann schätzt dich einfach zwei Stunden irgendwie auf die Range oder gehst auch eine Runde und dann... Ja, sieht das Leben danach schon wieder ein bisschen rosiger aus.
00:16:33: Ja, voll.
00:16:34: Und was ich so faszinierend finde, wenn du auf der Runde bist, du unterhältst dich ja mit den Leuten nicht über ihren Beruf oder über den Alltag oder über die Familie.
00:16:44: Du redest ja immer nur über, ja okay, welchen Schläger nehm ich jetzt?
00:16:49: Ach Mann, schon wieder getoppt, keine Ahnung, du redest ja eigentlich nur über den Sport, ist das mit dir auch so?
00:16:55: Das ist mir noch gar nicht so aufgefallen, aber ich... Ich würde schon eher sagen, dass es so auch klar über diese Situation gerade auf dem Platz, aber doch auch so über über Gott um die Welt.
00:17:09: Also sowohl als auch.
00:17:11: Ja, ja, da muss ich mit dir mal eine Runde gehen.
00:17:14: Also ich unterhalte mich meistens nur dann über die schrecklichen Schläge, die ich da wieder fabriziert habe.
00:17:20: Aber gut.
00:17:21: Was ist in deinen Händen?
00:17:22: Wie kehrt jetzt?
00:17:25: Ich habe jetzt Letzte Runde, er ist angefangen, mein Handwerk runterzuspielen hier jetzt im neuen Club.
00:17:31: Und aktuell bin ich bei einer thirty-eight, glaube ich.
00:17:37: Aber ich bin hoch motiviert, dass so schnell wie es geht, noch runterzuspielen.
00:17:40: Ja, du, wie gesagt, Einladung steht.
00:17:43: Ich bin bei thirty-one, also lass uns zusammenspielen.
00:17:47: Apropos hoch motiviert, wie gehst du mit Niederlagen um?
00:17:51: Einige, immer wenn man irgendwie eine Niederlage hat, muss ich sagen, dass ich Danach immer wieder Situationen im Kopf durchgehen, wo ich vielleicht Fehler gemacht habe oder einen Fehlwurf hatte oder wo man einfach vielleicht hätte besser entscheiden müssen.
00:18:07: und ich muss sagen diese Flashbacks habe ich schon relativ häufig, aber eigentlich nur so lange bis das nächste Training ist oder bis man sich wieder mit neuem Handbeisachen beschäftigt, bis man vielleicht noch mal das Video nachguckt.
00:18:22: So, dann wird das schon deutlich weniger.
00:18:25: eben weil man dann vielleicht auch schon direkt den Fokus hat auf das nächste Spiel.
00:18:29: Vielleicht kann man die Sachen, weil man vielleicht Fehlwürfe hat oder wenn ich Fehlwürfe versuche, dann genau mich in solche Situationen wiederzubringen, in solche Wurfsituationen, die vielleicht im Spiel nicht geklappt haben, das vielleicht den Training so ein bisschen zu machen und dann so ein bisschen zu adaptieren oder mir dadurch ein gutes Gefühl zu holen.
00:18:46: Und ja, also wie gesagt, sobald die nächsten Einheiten dann geschafft sind, dann Klar, denkt man auch, dass ein oder andere Mal noch so in die Misserfolge, aber dann ist es schon schnell, relativ schnell an der Fokus wieder nach vorne.
00:19:02: Ja, und irgendwann musst du es ja auch loslassen, ne?
00:19:04: Weil wenn du immer dran hängen bleibst, dann geht es halt einfach heute nicht mehr nach vorne, ne?
00:19:09: Ja.
00:19:10: Cool.
00:19:11: Nach vorne, wenn wir jetzt nach vorne blicken auf die Saison, auf die nächsten Jahre, was ... Was steht für dich an?
00:19:20: Also, was ist für dich dein großes Ziel?
00:19:23: jetzt erstmal für, ich weiß nicht, ein, zwei Jahre?
00:19:26: Naja, für ein, zwei Jahre bin ich auf jeden Fall noch beim Tuss.
00:19:30: Ich möchte auf jeden Fall, dass wir jetzt diese Saison, die aktuelle, wie ich gerade schon gesagt habe, wenn wir uns mit Emotionalität und mit Kampf, wenn man das beibehält und dann darauf die Leistung aufbauen kann, denke ich, dass wir uns auf jeden Fall... von niemandem verstecken müssen.
00:19:49: und das Gewinn macht auf jeden Fall immer mehr Spaß, als verliert.
00:19:55: Und ohne jetzt hier irgendwelches Ziele aussprechen zu wollen, möchte ich einfach, dass wir jetzt am Anfang auch die Himmer und dann irgendwie von Spiel zu Spiel so ein bisschen schauen und dann uns vielleicht in eine gute Position bringen bis zur Winterpause.
00:20:11: Ja, alles Weitere kann man dann schauen.
00:20:13: Für mich persönlich, klar, Ich bin nach Lübecki gekommen, um meinen nächsten Schritt in meine Entwicklung zu gehen.
00:20:22: Und da freue ich mich auf jeden Fall jetzt auch auf die kommenden Spieler weiterhin, auf jedes Spiel, was ich da in der zweiten Liga spielen kann.
00:20:33: Und allen zeigen kann, was ich kann oder auch, wo ich mich auch entwickeln kann oder vielleicht auch, was ich auch schon entwickelt habe.
00:20:44: Also einfach einzuzeigen, was ich kann.
00:20:47: Super gut.
00:20:48: Es ist auf jeden Fall eine große Freude, dich dazu haben.
00:20:51: War auch total schön, mit dir heute zu schnacken.
00:20:54: Und jetzt geht's ins Training, ha?
00:20:56: Jetzt geht's ins Training.
00:20:57: Okay.
00:20:58: Henry, super.
00:20:59: Vielen Dank, dass du da warst und alles Gute.
00:21:02: Toi, toi, toi.
00:21:02: Vielen Dank, dass ich hinein
00:21:08: durfte.
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