#04: Nur diese Saison zählt – Yannick Dräger
Shownotes
Für unseren heutigen Gast begann die aktuelle Saison zunächst mit einem Rückschlag: Kreisspieler Yannick Dräger verletze sich direkt im ersten Spiel, was einige Wochen Verletzungspause mit sich brachte. Nach dieser Auszeit kann Yannick das Team jetzt auch wieder auf dem Feld unterstützen. Das tut er mit seinem großen Erfahrungsschatz als Teamältester und Co-Captain: „Das Team muss funktionieren wie ein Zahnrad“ – und das gelingt am besten durch Kommunikation und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen an den Stellen, die noch nicht ganz rund laufen. Vor diesem Hintergrund sprechen wir auch über die vergangene Saison, Zukunftswünsche und eine Sportart, über die er privat mehr als über Handball spricht.
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Transkript anzeigen
00:00:01: Hier hat meine Handball-Karriere begonnen.
00:00:13: Diese Musik pusht mich an einem richtig miesen Tag auf dem Weg zum Training.
00:00:18: Das ultimative Essen vorm Spiel.
00:00:26: Mein liebster Ort außerhalb
00:00:27: der Halle.
00:00:31: An
00:00:32: erster Stelle der Bucketlist für dieses Jahr steht ...
00:00:36: Hab ich gar nicht.
00:00:37: Ich hab nichts Großartiges, was jetzt unbedingt passieren muss.
00:00:40: Bestes Tusen-Erlebnis.
00:00:42: Damals der Aufstieg in der ersten Liga war natürlich absolutes Highlight.
00:00:46: Dann in der ersten Liga der Sieg in der heimische Halle gegen Terwickiel.
00:00:51: Und letzte Saison, letzte Spiele in Hagen natürlich auch sehr besonders.
00:00:55: Schwere sich dazwischen zu entscheiden, ob die drei Sachen stehen ganz weit oben.
00:00:58: Diesen Sport würde ich machen, wenn es nicht handball geworden wäre.
00:01:01: Definitiv Fußball.
00:01:05: Hi, herzlich willkommen zu einer neuen Folge Intus.
00:01:08: Und herzlich willkommen auch an meinen heutigen Gast, an Janik Dreger.
00:01:11: Moin.
00:01:12: Hallo, schönen Tag.
00:01:14: Janik, für dich ist die Saison jetzt mit einem ziemlichen Paukenschlach losgegangen.
00:01:19: Wie geht es dir gerade?
00:01:21: Ja, jetzt gerade geht es mir erstmal ganz gut.
00:01:23: Es ist alles sehr gut verheilt, würde ich sagen.
00:01:26: Die Reha ist auch, oder ich bin schneller zurückgekommen als geplant.
00:01:30: Deswegen würde ich sagen, ist der Stand momentan sehr gut.
00:01:33: Ich habe auch keine Schmerzen mehr.
00:01:34: Ich habe natürlich noch das Tape, das ein bisschen Stabilität geben soll.
00:01:38: Und mal schauen, aber vielleicht kannst du dann auch schon wieder ab.
00:01:41: Was geht denn einem vor, wenn man sich direkt im ersten Spiel der Saison so knallhart verletzt?
00:01:49: Ja, erst mal im ersten Moment dachte ich, okay, das Handgelenk wird verstaut sein.
00:01:53: Das würde nicht so wild sein.
00:01:54: Ich habe das Spiel auch zu Ende gespielt und dann einfach eine klassische Kontrolle gemacht und auch... mit keiner großen Erwartung zum Dort-Gang.
00:02:04: Und dann natürlich schon die Nachrichten, man ist erst mal vier bis sechs Wochen raus und top eher länger als kürzer.
00:02:10: Ist nicht so cool, weil man gerade die komplette Vorbereitung absolviert hat, man fühlt sich top fit, man hat sich durchgequält und wir haben gewonnen am ersten Spieltag, man ist heiß auf die Saison.
00:02:20: Dann das zuzuhören ist natürlich erst mal nicht so cool, aber das Gute ist, dass wir breit aufgestellt sind, gerade auf meiner Position sind wir zu dritt und dann ist es jetzt nicht so wild.
00:02:29: wenn da mal vielleicht einer für ein paar Wochen fehlt.
00:02:31: Und ich sage auch, jetzt am Ende waren es vier Wochen, das ist okay und ich bin ja schnell zurückgekommen.
00:02:38: Ja, es ist ja auch total gut ausgegangen.
00:02:41: Aber trotzdem, dafür tritt man ja auch nicht an, um gleich als erstes irgendwie vier Wochen auszufallen.
00:02:47: Wie machst du das mental dann, wenn du dich verletzt?
00:02:50: Also gibt es da irgendwie einen mentalen Trick, wo du sagst, okay, so pushe ich mich da jetzt irgendwie durch, ist das radikale Akzeptanz, was es ist.
00:02:59: Ja, ich denke auch radikaler Akzeptanz.
00:03:02: Es ist halt so, dass man, es ist bei mir jetzt nicht so schlimm gewesen, dass ich nichts mehr machen konnte.
00:03:06: Ich sage mal, ich habe dann auch für die drei Wochen ein Intervallplan bekommen.
00:03:11: Das heißt, die Jungs haben trainiert und ich war in der Halle und bin in meiner Intervalle gelaufen.
00:03:15: Macht natürlich keinen Spaß, die Intervalle zu laufen alleine und die Vorbereitung wurde dadurch irgendwie verlängert, aber... Ja, man trainiert, man ist trotzdem bei den Jungs und man hat ein Ziel vor Augen, weil es vier bis sechs Wochen sind.
00:03:27: Also ich täu, täu, täu, ich hatte noch keine große Verletzung, deswegen weiß ich nicht, wie ich umgehen würde, wenn ich mal wirklich lange ausfalle.
00:03:33: Aber so dadurch, dass ich ja auch dauerhaft bei den Jungs dabei bin, ich bin mit nach Groß-Weilstadt gefahren, ist man halt noch dabei, man ist drin und man hilft halt auf andere Art und Weise.
00:03:44: Also ich war dann in Groß-Weilstadt, dadurch, dass Bas die Rediker nicht kommen konnte, ja.
00:03:49: mit auf der Bank und da mein Input gegeben.
00:03:51: Und das macht auch Spaß.
00:03:52: Und
00:03:53: dann kann man das Ganze ein bisschen verschieden, sag ich mal.
00:03:56: Ja, okay.
00:03:57: Und letztlich, es hilft ja auch alles, ja, man nicht.
00:03:59: Also, du musst es auskurrieren.
00:04:01: Das gehört halt auch zum Sport dazu.
00:04:05: Hilft einfach nichts, ne?
00:04:06: Nee,
00:04:06: leider nicht.
00:04:07: Wär schön.
00:04:08: Ja, genau.
00:04:09: Janik, du bist bei uns seit der Saison zwanzig-einzwanzig.
00:04:14: Wie würdest du deine Rolle im Team beschreiben?
00:04:16: Ja, ich bin natürlich tatsächlich der Älteste mit ein und dreißig Jahren.
00:04:19: Hätte ich selber auch nie gedacht.
00:04:21: Aber wie ist meine Rolle?
00:04:23: Ich glaube, dass ich erstmal so eine große Rolle in der Abwehr trage und auch eine gewisse Verantwortung habe.
00:04:31: Ich komme mit allen super klar und generell ist es sehr, sehr locker bei uns innerhalb des Teams.
00:04:37: Ja, Rollenverteilung ist natürlich wichtig, aber so sind wir erstmal ein gutes Team und das passt.
00:04:43: Naja, aber du als Co-Captain hast du vielleicht auch noch meine besondere Rolle und halt auch
00:04:47: als
00:04:48: der Älteste, was auch crazy ist mit einem Dreißig, ne?
00:04:51: Ja, klar ist das ein bisschen besonders, aber auch Co-Captain zu sein.
00:04:55: Na klar hat man ein bisschen mehr Verantwortung.
00:04:56: Die Jungs kommen zu einem Fragen nach und man hilft dann, wo man helfen kann.
00:05:00: Aber meines Tages sind wir halt immer mehr als ein Sieben auf der Platte oder ähm, sechzehn im Kader.
00:05:06: Also da gehören trotzdem alle dazu und jeder kann es an Input geben.
00:05:09: Vielleicht hat man so das letzte Wort dann irgendwo, wenn etwas gerade unstimmig ist, aber ich denke, dass wir es ganz gut, auch gerade in Absparen mit Gerald vernünftig machen.
00:05:18: Ja.
00:05:19: Ich will da auch gar nicht so sehr darauf rumreiten, dass du nun der Älteste bist, aber ich kann mir schon...
00:05:23: Das macht die Mannschaft schon genug.
00:05:25: Ja, wirst du gehänselt?
00:05:26: Ja, so ein paar spezielle Charaktere gibt's da schon.
00:05:30: Wer nennt dich Opa?
00:05:32: Erzähl.
00:05:34: Axel und Manu, die beiden haben sehr viel Spaß.
00:05:37: Schöne Grüße an diese Leute.
00:05:38: Ja, wirklich.
00:05:40: Ist das was, was dich nervt, wo du sagst, Mann, ich fühl mich doch noch gar nicht so alt.
00:05:44: Nee.
00:05:46: Am Anfang hat es mich ein bisschen geärgert.
00:05:48: Bin ich ehrlich, wo es so neu war, aber mittlerweile ist es vielleicht ein kleiner Running Gag.
00:05:51: Und ja, wie gesagt, ich bin zwar ein Dreißig, aber ich fühle mich topfit.
00:05:54: Und von daher, das passt alles.
00:05:56: Alles gut.
00:05:57: Naja, und was hast du als Alt halt auch mit sich bringen?
00:05:59: Du hast halt eben nicht nur diese Zahl da stehen, du hast halt wahnsinnig viel Erfahrung ja auch.
00:06:04: Du kannst ja auch den Lücken auch noch ein bisschen was mitgeben, ne?
00:06:08: Ja, hoffentlich.
00:06:09: Was sind das für Dinge, die du so teilst an Erfahrungen, wo du sagst, hey, komm mal her, Jungs, da.
00:06:16: Tatsächlich recht viel auf die Abwehr bezogen, dass man halt einfach sagt, wie man zu stehen hat, wie man sich verhalten zu hat.
00:06:23: Wenn jetzt die eine Situation, wo man angegriffen wird oder wie wir generell spielen wollen mit der Kompaktzeit und auch Fußstellungen, sag ich mal, dass wir halt einfach als Einheit spielen, weil du kannst den Abwehr nicht alleine spielen.
00:06:36: Ganz oft passieren die Tore, das ist nur ein Beispiel, sag ich mal, auf der rechten Seite, aber der Fehler findet links statt.
00:06:42: Und dass man dann halt auch nicht so viel hinterfragt, wenn man gerade da verloren hat, weil man eigentlich dem anderen helfen musste.
00:06:47: Das sind so die Sachen.
00:06:49: Sei mal im Angriff halte ich mich ein bisschen zurück, dafür sind die Mittelmänner oder Rückraum verantwortlich.
00:06:54: Ja, ein Abwehrmann ist natürlich auch immer die Sache.
00:06:56: Ich sag mal, wenn wir dann jüngere Spieler herkommen oder auch andere Spieler, die müssen ja nicht nur jung sein, herkommen, dann kommen die meistens oder manchmal auch aus einem anderen Abwehrsystem.
00:07:05: Und dann geht es natürlich auch darum, auch gerade dieses Jahr, wir sind die acht Neue, sehr schnell zueinander zu finden.
00:07:11: Und man muss dann halt viel über das System reden, weil Handball in meiner Augen ist alles Timing, es sind Kleinigkeiten und es muss halt so funktionieren wie ein Zahnrad, sag ich mal.
00:07:23: Also über die vergangene Saison und diese furiose Ende müssen wir natürlich auch noch mal ein bisschen sprechen.
00:07:27: Du hast es jetzt aber auch gerade schon angedeutet.
00:07:29: Ihr seid halt einfach ein ja fast komplett neues Team, ne?
00:07:32: Ihr müsst euch super... neu aufeinander einstellen, was glaubst du, was ist?
00:07:39: So das Element hast du daran gewesen oder ist es auch immer noch?
00:07:43: Ganz klar die offene Kommunikation, auch die ehrliche Kommunikation, wenn man halt Sachen nicht verstanden hat oder auch nicht versteht oder auch, sag ich mal, anderer Meinung ist.
00:07:54: Also nur weil wir ein funktionierendes System hatten, kann das ja auch gut sein, wenn irgendjemand Neues kommt und bringt eine bessere Idee mit.
00:08:04: Und das ist halt ganz wichtig, dass wir da einfach miteinander offen und ehrlich kommunizieren und nicht einfach nur ja, ja, ja sagen und dann wird er schon, weil dann wird es eben nicht.
00:08:14: Und dann gehören dann natürlich auch Sachen Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung zu und dann festigt sich das in meinen Augen.
00:08:22: Ja, ist ein Prozess, es dauert halt einfach.
00:08:24: Und genau das, was du sagst, wenn du Leute dabei hast, die sagen, okay, mach ich schon irgendwie.
00:08:30: Es muss bei allen angekommen sein, damit es echt noch mal funktioniert.
00:08:34: Es müssen einfach alle auf einem Männer sein, komplett.
00:08:37: Und jetzt haben wir auch dieses Jahr, sag ich noch mal, ein oder zwei Spieler dazugekommen aus dem Ausland.
00:08:41: Das gehört dann auch einfach dazu, dass sie erst mal... Neue Liga, neue Sprache, neues Land, das gehört halt auch alles dazu.
00:08:48: Die müssen sich auch erstmal wohlfühlen, ankommen.
00:08:51: Dann dauert es vielleicht ein bisschen länger zu einem Spieler, der die komplette Liga schon kennt, weil er da schon zwei, drei Jahre gespielt hat.
00:08:56: Das ist auch ein Unterschied.
00:08:58: Aber denke, dass wir trotzdem erstmal einen ganz guten Weg fahren.
00:09:03: Was glaubst du, was brauchst, damit ihr noch weiter zusammenwachst?
00:09:08: Natürlich, am besten sind immer Erfolgserlebnisse, das ist ganz klar.
00:09:14: Die werden auch noch kommen, weil wir in meinen Augen noch nicht da sind, wo wir sein können.
00:09:19: Also Potenzial steckt in der Mannschaft.
00:09:21: Die Sache ist halt, wie schnell finden wir zusammen?
00:09:24: Oder wie schnell sind Timingsachen, kriegen wir noch schneller zusammen?
00:09:30: Und ja, deswegen, also ich bin auch mehr so ein Freund davon, einfach trainieren, trainieren, trainieren, Wiederholung, Wiederholung.
00:09:35: Und dann lernt man sich am besten kennen.
00:09:39: In der Halle einfach.
00:09:40: Und natürlich auch vielleicht der ein oder andere Mannschaftsabend, tut auch gut.
00:09:43: ist einfach so.
00:09:45: Mal ein bisschen weg vom Team, mehr mal hin zu dir.
00:09:49: Du warst ja nicht immer Kreisläufer, ne?
00:09:51: Nein,
00:09:52: ich bin ein ganz stolzer Rückraumspieler gewesen und das erzähle ich auch immer noch gerne.
00:09:57: Viele glauben es mir mittlerweile nicht mehr.
00:09:59: Die Zeiten sind es auch ein bisschen länger her, aber ja, ich bin Rückraummitte gewesen und habe auch meine ersten Herrenjahre im Rückraum gespielt.
00:10:08: Ich bin dann auch nach Remstedten als Druckraumspieler verpflichtet worden, als Mittelmann.
00:10:14: Ja, und dann hatte ich Daniel Kugels als Trainer, der mich zum Kreisläufer umfunktioniert hat.
00:10:21: Recht einfach zu erzählen, weil wir Verletzten hatten, zwei Kreisläufer beide verletzten, jemand musste die Position übernehmen.
00:10:27: Ich war zu dem Zeitpunkt einfach junger Spieler, meine Spielanteile nur über die Abwehr bekommen.
00:10:32: Und so durfte ich halt Abwehr und Angriff spielen.
00:10:34: Und dann habe ich gesagt, komm, ich mach das.
00:10:36: Ja, dann bin ich aber auch nie wieder weggekommen davon.
00:10:39: Du hast gerade gesagt, ganz stolz warst du.
00:10:43: Ist es so, dass diese Kreisläufer-Sache, dass das wirklich auf dich draufgedrückt würde und eigentlich, deep in Zeit, würdest du auch gerne wieder zurück?
00:10:52: Nein, also...
00:10:53: Sache ehrlich, komm!
00:10:54: Nein,
00:10:55: nein, klar, ich würde sofort gerne zurückkommen spielen, aber ich spiele auch super gerne am Kreis.
00:10:58: Das ist immer so.
00:10:58: die Sache, wie funktioniert es und... Ich sage einfach, im Training ist natürlich leicht, dann immer eine große Klappe zu haben und sagen, ich als Rückgangsspieler, ich habe es besser gemacht.
00:11:06: Sollte mal zeigen, wie es funktioniert.
00:11:07: Ich mache das eben.
00:11:08: Das ist immer leicht, dann so die Sprüche rauszuhauen.
00:11:11: Deswegen sage ich immer, ich war der König und so.
00:11:13: Aber klar, ich hatte auch meine Fehler, sage ich mal.
00:11:18: Danke.
00:11:19: Du hast ja viele Kreisläufer als Spielpartner gehabt.
00:11:23: Wäre es dir da besonders in Erinnerung geblieben, kannst du das sagen?
00:11:26: Ja, ganz klar.
00:11:27: Damals bei TV im Städten war das Andre Kopf.
00:11:30: Er hat mir eigentlich gezeigt, er hat es mir beigebracht.
00:11:33: Er war damals unser Kapitän und erster Kreislaufer war absolut gesetzt und auch eine Maschine.
00:11:39: Und er hat mich so an die Hand genommen, er hat mir das gezeigt, wie ich stehen muss, wie ich die Bälle fange.
00:11:43: Er hat sich auch ein bisschen länger mit mir trainiert, das heißt, Regen war vorbei, hat mir noch ein paar Sachen gezeigt.
00:11:49: Und ich denke, dem habe ich auch dadurch viel zu verdanken, dass ich jetzt so am Kreis spiele, wie ich spiele.
00:11:57: Es ist ja so witzig.
00:11:57: Es ist ja eigentlich egal, in welchem Bereich es ist, wenn du jemand hast, der dich an die Hand nimmt und eine Person hast, zu der du vielleicht ein bisschen aufgucken kannst, die dich irgendwie mitzieht.
00:12:07: Gab es da noch mehr Personen, wo du sagst, ja, man ohne denen wäre es nicht so, wie es heute ist?
00:12:15: Ja, dann muss ich auf jeden Fall Jürgen Franke nennen.
00:12:18: Das war damals mein B&A-Jungentrainer.
00:12:21: Ich hatte einen Habschritt begonnen mit Hamburg und dann nochmal nach Meersche gegangen zum anderen Dorf nebenan.
00:12:26: Und Jürgen Franke hat mich dann nach Heizebrem geholt.
00:12:32: Und da ging es los mit der richtigen Förderung, sag ich mal.
00:12:34: Ich habe dann noch die Schule gewechselt, bin auf eine sportbetonte Oberschule gegangen und er hat mich tatsächlich auch zur Schule gefahren und dann noch ab und zu abends am Tränen mitgenommen.
00:12:45: Treffpunkt, wo meine Eltern mich dann abgeholt hatten.
00:12:48: Das hat ziemlich gut gelaufen und der hat mich auch sehr, sehr gefördert.
00:12:52: Und ich glaube, deswegen bin ich auch da, wo ich heutzutage bin, weil wir Jürgen Bundesliga gespielt haben mit einem sehr guten Jahrgang.
00:13:00: Ja, und dann bin ich halt in der dritten Liga nach Burgdorf in die zweite Mannschaft gekommen.
00:13:05: Was für dich immer klar, dass oder relativ schnell klar ist, dass hier definitiv mehr als ein Hobby?
00:13:11: Nee.
00:13:12: Ehrlich nicht, also ich bin auch ein bisschen reingerutscht.
00:13:16: Ich bin damals nach Hannover gegangen, weil ich eine Ausbildung begonnen habe bei der Telekom.
00:13:21: Und mein Hobby war Handball.
00:13:23: Und dann habe ich parallel auch Handball gespielt in der dritten Liga bei Burgkopf und der zweiten Mannschaft.
00:13:29: Und es gibt ja DSU, ein und zwanzig Spielrecht, wo man sich fest spielt.
00:13:32: Und dann war ich ein Perspektivkader von der ersten Mannschaft.
00:13:35: Und ja, durfte ich dann tatsächlich das eine oder andere mal mit trainieren und mit spielen.
00:13:40: Und bin dann noch mal in die U-U-I-Nationalmannschaft gekommen, dadurch, dass ich bei Brookdorf-I mich ein bisschen zeigen durfte.
00:13:48: Und ich glaube, dass ich auch daraufhin dann meinen ersten Profi-Vertrag bei Staten der Zweitliga bekommen habe.
00:13:57: Also einfach wirklich so ganz klassisch, okay, so hat sich das entwickelt und dann irgendwie war der Weg, dann vorgezeichnet und du bist ihm weitergegangen.
00:14:05: Ja, genau, ich hatte dann einfach die Möglichkeit, mich habe meine Ausbildung abgeschlossen, hatte die Möglichkeit, zweite Liga zu spielen.
00:14:12: Ja, und hab gesagt, machen wir, wir probieren's, warum nicht?
00:14:15: Und dann lief die Karriere nach und nach an.
00:14:20: Gab's mal Momente, wo du gesagt hast, nee, ich kann das nicht mehr, ich will das nicht mehr, ich werf's jetzt hin, den ganzen
00:14:28: Quatsch.
00:14:28: Ja, also ich glaube, es gibt schon, es gab mehrere Momente, wo man einfach denkt, was mach ich hier eigentlich, lass die Scheiße, wenn man das mal so gut lagen darf.
00:14:39: Aber das ... am Ende wirklich durchzuziehen.
00:14:43: Ich glaube, so weit war ich nie.
00:14:44: Also es gibt natürlich negative Wochen.
00:14:46: und dann auch letzte Sorge, ganz ehrlich, waren genug Wochen dabei, die Beschissung waren.
00:14:52: Aber ich sage mal, es gibt ja auch immer, man will ja so nicht aufhören.
00:14:56: Ja.
00:14:57: Also es ist ja schon schöner aufzuhören, wenn es natürlich am besten ist, ja, aber wenn es vernünftig läuft und...
00:15:05: Passt ganz gut.
00:15:06: An dieser Stelle können wir auch nochmal zurückgucken zu dieser letzten dramatischen... Saison zu diesem dramatischen Ende.
00:15:15: Wie hast du das als Spieler und auch ganz persönlich wahrgenommen?
00:15:20: Ja, natürlich verrückt.
00:15:21: Also irgendwie weiß man ja, dass die zweite Liga von Jahr zu Jahr immer spannender wird und immer enger und enger, weil jede Mannschaft jeden schlagen kann.
00:15:31: Und es sind mittlerweile nur noch kleine Dinge, die die Spiele entscheiden und man muss einfach von Anfang an voll da sein.
00:15:38: Und letztes Jahr sind wir dann... zu tief reingerutscht, wo wir einfach im Loch waren.
00:15:42: und wenn du einmal so tief unten drinnen bist, mit einem völlig anderen Anspruch, ist es noch mal viel, viel schwieriger rauszukommen.
00:15:49: Und ja, am Ende des Tages sage ich völlig scheißegal, wie wir haben es geschafft und diese Saison auch im Kopf völlig abgehakt, einfach nur vergessen, weil wir einen Haken dran machen konnten.
00:16:02: Glücklicherweise.
00:16:03: Ja, Gott sei Dank, ne?
00:16:05: Ja, das ist auch, finde ich, immer so ein schmaler Grad.
00:16:07: Also gucken wir uns diese letzte Saison jetzt überhaupt noch mal an oder machen wir jetzt mal wirklich einen Haken dran.
00:16:12: Also ihr seid mit einer neuen Saison, ihr habt euch neu aufgestellt.
00:16:16: Irgendwann muss man es auch mal loslassen wahrscheinlich, ne?
00:16:19: Ja, also man sollte sich damit beschäftigen.
00:16:23: Man muss da ja auch hinterfragen, warum ist das so gelaufen, wie es gelaufen ist.
00:16:28: Andererseits sage ich auch, Die neue Saison hat angefangen.
00:16:32: Was war das war?
00:16:32: Wir können es nicht mehr ändern.
00:16:33: Wir sind alle happy, dass wir in der zweiten Liga geblieben sind.
00:16:36: Das war das allerwichtigste.
00:16:37: Und jetzt haben wir eine neue Saison und wir haben einen neuen Kader.
00:16:41: Wir haben acht neue Spieler.
00:16:42: Das vereinfacht das Ganze natürlich auch, weil man dann halt wirklich mal von Null anfängt.
00:16:47: Vor allem, ja.
00:16:49: Wir sind einfach drin geblieben.
00:16:50: Scheißiger wie.
00:16:50: Und diese Saison zählt.
00:16:53: So, Punkt.
00:16:54: Genau so soll das sein.
00:16:56: Janik, was viele Fans natürlich auch interessiert ist, was bist denn du für ein Typ so abseits des Handballs?
00:17:04: Bist du ein Typ, der gerne davon erzählt oder sagt auch, ne, will ihn nicht so gern?
00:17:09: Tatsächlich rede ich privat.
00:17:13: Wir haben meiner Freundin dann schon eher mal vielleicht über Handball, weil sie selber Handball spielt.
00:17:17: So wie wenn ich mit der Mannschaft, wenn wir natürlich Kaffee trinken sind, auch.
00:17:21: Aber Privaten, meinen Kumpels, die auch... Alle Handballer sind oder teilweise waren, super wenig über Handball.
00:17:28: Einfach, ich sage mal, wir haben manchmal auch zweimal am Tag Training, dann auch Auswärtsspiele, wo du lange im Bus bist, mit zwei Tagen Hotelübernachtung.
00:17:37: Sag ich, habe ich selber sehr, sehr viel Handball in meinem Leben, wo es mir auch gut tut, wenn ich da nicht ständig darüber rede.
00:17:44: Und du fragst mich auch, welche Sport hat ich?
00:17:47: sonst gemacht hätte, wenn ich kein Handballer geworden wäre, dass ich definitiv Fußball sehr einfach zu erzählen, weil ich Fußball sehr gerne gucke und auch mich sehr viel damit beschäftige.
00:17:56: Deswegen würde ich fast sagen, privat sehe ich mehr auf Fußball als über Handball.
00:18:02: Welche Mannschaft hat es dir denn angetan?
00:18:05: Erst vor Werder Bremen.
00:18:06: Ja gut, es lag so nah,
00:18:08: ne?
00:18:08: Ja, problemgeboren, sie haben raufgewachsen, keine andere Chance.
00:18:13: Bist du natürlich auch ein leicht geprüfter Fan, ne?
00:18:15: Also da gab es ja nun auch einfach Höhen und Tiefen.
00:18:18: Ja, klar, natürlich.
00:18:19: Aber wir sind ja auch zurück in der ersten Liga, deswegen ist alles gut.
00:18:24: Ja.
00:18:25: Wenn du in Bremen bist, vielleicht auch im Stadion, was ist das für ein Gefühl für dich?
00:18:30: Ist das Heimat?
00:18:32: Ja, ist schon Heimat.
00:18:33: Also mein besser Kumpel, der wohnt auch in Bremen und den besuch ich das eine oder andere Mal und ich bin auch Partnerunkel von seinem Sohn, deswegen... kombinieren wir das manchmal ganz gut, dass ich dann vormittags da bin, wir was mit dem Kleinen machen und nachmittags geht es dann im Stadion und abends noch mal eine Kleide vielleicht.
00:18:49: Ja, habe ich glaube ich in der letzten Folge mit Henry drüber gesprochen, wie das halt, wie Christa ist also auch gerade im Profisport unter ein Hut, du kommst aus einer anderen Statue, spielst aber nun mal einfach in Lübecke, wie kriegst du das hin mit so deinen Kontakten und Freundschaften und so?
00:19:09: Ich würde sagen, ich bin das ganz gut hin.
00:19:12: Also ich muss auch sagen, meine Freundin kommt aus Hannover.
00:19:15: Sie wohnt auch noch in Hannover.
00:19:17: Mein Zwillingsbruder wohnt auch in Hannover und dadurch, dass ich in Hannover gespielt habe, viele Freunde wohnen in Hannover, ist es für mich recht leicht, wenn ich dann mal Hannover bin, auch das gut zu koordinieren, dass ich mal alle hier und da sehe.
00:19:31: Ich habe heute im Bremen noch ein, zwei Kumpels, das verbinden wir dann meistens mit Stadion und es muss natürlich auch passen, dass wir selber nicht spielen.
00:19:38: Und meine Eltern sind auch, ist auch kurz vor Bremen.
00:19:41: Die sind aber auch fast bei jedem Heimspiel da.
00:19:43: Also meine Eltern sehe ich auch recht vernünftig.
00:19:48: Ich habe ein bisschen Glück, dass alles, sag ich mal, im Radius von anderthalb Stunden ist.
00:19:52: Und jetzt nicht so, ich sag mal, ja, Beispiel, Alex Schulze, der kommt aus KS Lautern.
00:19:59: Das ist natürlich dann nochmal ein riesen Weg dahin.
00:20:01: Also es ist einfach, sagen wir mal, Organisationen, Termine koordinieren und dann geht das schon.
00:20:08: Also es ist ja nicht so, dass wir, wir haben ja auch als Handball-Profis auch genügend Freizeit.
00:20:13: Das darf man ja auch ehrlich sagen und wenn man das einfach vernünftig plant, dann geht das alles.
00:20:19: Wo du jetzt Hannover schon das ein oder andere Mal erwähnt hast, ich habe eine Frage zugespielt bekommen.
00:20:28: Ich soll dich mal fragen, woher denn der enge Kontakt und die Freundschaft mit der Familie Kastening herkommt.
00:20:36: Ja, natürlich über den Handball.
00:20:40: Damals angefangen hat das schon als Jugend, da ist man sich das erste Mal über den Weg gelaufen, da waren wir auch noch Gegner und Feinde.
00:20:47: Dann
00:20:48: bin ich aber nach Hannover Burgdorf zweite Mannschaft gewechselt und dann habe ich mit Timo Kastring zusammenspielt.
00:20:56: Er ist natürlich recht schnell dann auch in die Erste hochgezogen worden, aber wir waren in einen Jahrgang.
00:21:02: Nicht ein Jahrgang, aber wir haben zusammengespielt.
00:21:04: Er ist Fünf-Ninziger, ich bin Vier-Ninziger.
00:21:06: Und ja, dadurch, dass ich auch im Perspektivkader war, relativ häufig bei der ersten Mittrain-Getabe, haben wir unfassbar viel Zeit miteinander verbracht.
00:21:15: Und ich habe damals mit meinem Zwillingsbruder zusammengewohnt, war aber gefühlt vier Nächte pro Woche bei Timo und seinem Mitbewohner und habe da die Zeit miteinander verbracht.
00:21:28: Und ja, deswegen Mario ist sein älterer Bruder, zwei Jahre älter.
00:21:32: war natürlich oft dabei und so sind wir gut zueinander, haben wir gut zueinander gefunden.
00:21:37: Ja, sehr schön.
00:21:38: Zwillingsbruder muss ich auch nochmal einmal nachhaken, dass?
00:21:41: ich denke immer, dass das so ungefähr das Besonderste sein muss, was man sich so auf Geschwister eben überhaupt vorstellen kann.
00:21:48: Wie ist denn das?
00:21:49: Ja, absolut.
00:21:50: Also ich bin happy, ein Zwillingsbruder zu haben und ich glaube, hoffe er auch.
00:21:55: Ja, ist natürlich super.
00:21:55: Wir haben natürlich zu so einem aufgewachsen, natürlich gab es hier und da mal einen Streit, aber das ist schon, ich denke, dass man eine andere Bindung zueinander hat als ältere, jüngere Geschwister.
00:22:05: Ja.
00:22:06: Ist er dabei, wenn du spielst?
00:22:08: Ist er stolz auf dich?
00:22:09: Wie ist das?
00:22:10: Ja, ich glaube schon.
00:22:11: Er guckt selber auch, er fährt auch hierher, guckt sich die Spiele auch an.
00:22:16: Meistens guckt er die Spiele allerdings im Stream bei deinem.
00:22:19: Gut, er ist halt voll berufstätigt, ist noch Co-Trainer bei einer Regionalligamannschaft und der hat selber viel um die Ohren, aber wenn es geht, guckt er sich jedes Spiel an und wir telefonieren oder schreiben natürlich dann noch viel und quatschen hier und da mal dann darüber.
00:22:33: Ja, verschön.
00:22:35: Jetzt sind wir eben schon mal so ein bisschen rund um deinen Alltag unterwegs gewesen.
00:22:39: Wollen wir gar nicht drauf rumhacken, aber mit einem Dreißig in einem Sport macht man sich ja schon wahrscheinlich irgendwie Gedanken, okay, wie geht es denn weiter so die nächsten Jahre?
00:22:48: Sowohl beim Tusten, auch natürlich so perspektivisch nach der aktiven Karriere.
00:22:53: Willst du uns da einweilen in deine Pläne?
00:22:55: Hast du Pläne?
00:22:56: Das ist eigentlich recht einfach zu klären, weil nach der Karriere gibt es noch keinen Plan.
00:23:00: Da bin ich dabei, den Plan zu machen.
00:23:04: Ja, ich habe damals immer gesagt, bis fünf, dreißig, sechsunddreißig würde ich schon gerne spielen, solange man verletzungsfrei bleibt und das der Körper halt einfach zulässt.
00:23:12: Gutstand.
00:23:13: Heute ist das der Fall, von daher alles gut.
00:23:15: Und ja, es läuft, sag ich mal.
00:23:19: Es gibt jetzt noch nicht so die große Planung.
00:23:21: Okay, und wenn das Leben jetzt im Ponyhof wäre und du könntest dir den Plan, den es noch zu entwickeln, gilt, richtig frei aussuchen.
00:23:30: Was passiert dann?
00:23:31: Was würde dann passieren nach der aktiven Karriere?
00:23:34: Ja, wahrscheinlich irgendwie auch Richtung, weiss ich nicht, schon eher Richtung Fußball, irgendwie, dass man was macht, dann ja begleitend irgendwie steht zum Beispiel auch voll auf Statistiken, dass man irgendwie im Fußballtraining bei Werder Bremen irgendwie dabei sein kann und so ein bisschen unterstützt, so was vielleicht.
00:23:54: Cool, bin ich sehr gespannt drauf, dass wir da eines Tages mal von dir hören, aber vorher... Das war
00:23:59: ja nur der Wunsch.
00:24:00: Ja,
00:24:01: aber du, man muss groß träumen, oder?
00:24:04: Ja.
00:24:06: Bleibst du aber erst mal so oder so dem Tostreuer?
00:24:09: Ja, absolut.
00:24:10: Okay.
00:24:10: Du hast ja eben schon gesagt, du könntest dich zwischen den ganzen Highlights oder den drei Highlights irgendwie gar nicht entscheiden.
00:24:17: Ja, wenn man so zurückblickt ist, ist es schon auch echt spannende Sachen erlebt.
00:24:22: Ja,
00:24:23: ich habe eigentlich alles miterlebt.
00:24:25: Aufstieg, Abstieg, dann auch fast.
00:24:30: der B-Pokal-Final vor, wo wir auch einen überragenden Spielgemäßung gemacht haben, am Ende ein bisschen eingeknickt sind, aber uns super präsentiert haben.
00:24:39: Ja, man war wirklich, wie gesagt, alles dabei.
00:24:42: Auch die beschissene letzte Saison, die war leider auch dabei.
00:24:46: Ja, da stimmt.
00:24:49: Dann bin ich gespannt, was es noch an Highlights geben wird in der laufenden Saison.
00:24:53: Ja, hoffentlich einige.
00:24:55: Das rufen wir auch.
00:24:56: Janik, super, dass du dir Zeit genommen hast.
00:24:58: Vielen Dank.
00:24:59: Und alles Gute für dich.
00:25:01: Danke gleichfalls.
00:25:06: Danke.
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